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    Der Jahrgang 2018

    Ein langer Sommer...

    Nach den extremen Temperaturspitzen der vergangenen Jahre hatten wir es 2018 mit dem vielleicht längsten Sommer der jüngeren Wettergeschichte zu tun. Schon im April erreichten die Temperaturen erstmals 30°C und die Tendenz kontinuierlich hoher Temperaturen bei zunehmender Trockenheit setzte sich fort und drückte dem Jahr ihren Stempel auf. Gleichzeitig blieben gröbere Zwischenfälle wie Frost oder Hagel aus, sodass wir zwar viel zu tun hatten, dafür aber auch mit exzellenten Qualitäten und guten Traubenmengen belohnt wurden.

    Dabei deutete Anfang des Jahres wenig auf den späteren Verlauf hin. Der Winter war so wie er sein sollte: Regen und Schnee wechselten sich ab und mit Ende Februar wurde es dann auch klirrend kalt. Mitte März kündigte sich zwar kurz der Frühling an, doch kehrte nur wenige Tage später der Winter zurück und sorgte mit frostigen Temperaturen dafür, dass sich der Austrieb etwas verzögerte.

    Der April 2018 war der zweitwärmste in der 251-jährigen Geschichte meteorologischer Aufzeichnungen – die Vegetation wurde angekurbelt und lies die Reben bereits Mitte Mai blühen – knapp 3 Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt.

    Diese Schönwetterperiode hielt an und wurde nur durch gelegentlich Regenschauer unterbrochen, die den notwendigen Wassernachschub für unsere Reben gewährleisteten. Dank der mittlerweile zehnjährigen biologischen Arbeit im Weingarten sind die Böden selbst unter den extremen Bedingungen vital und im Gleichgewicht geblieben und haben die Reben mit ausreichend Nährstoffen versorgt.

    Während der händischen Laubarbeit achteten wir darauf, dass schattenspendende Blätter die Trauben vor zu viel direkter Sonneneinstrahlung schützten.

    So früh wie nie zuvor rückten wir am 16.8. zur Lese der ersten Trauben aus, um die Basis für die Sektgrundweine einzufahren. Wir reagierten auf die weiterhin sehr warmen Temperaturen, indem wir die Lese in die frühen Morgenstunden vorverlegten und die handgelesenen Trauben in Minikisten betteten, um sie so schonend und kühl wie möglich in den Keller zu bringen.

    Drei ausgiebige Regentage Anfang September ließen uns innehalten. Die Ernte wurde gestoppt und wir warteten bis der Geschmack der Beeren – der durch den Regen verwässert wurde – wieder zurückkam. Aufgrund des Regens mussten wir auch akribisch selektieren. Nur die schönsten Trauben durften ihren Weg in den Weinkeller antreten.

    In den Wochen danach herrschten perfekte Lesebedingungen: strahlend blauer Himmel und immer kühler werdende Nächte. Davon profitierte das Aromaspektrum unserer Ersten Lagen. Mit Grüner Veltliner wurden wir Ende September fertig. Die vollreifen, gesunden Rieslingtrauben am Heiligenstein blieben noch eine Woche länger am Stock. Die finalen 10 Tage der Lese gehörten auch in diesem Jahr wieder den edelfaulen Trauben für unsere Süßweine.

    Wir möchten uns ganz herzlich bei unserem erfahrenen Weingarten- und Kellerteam mit internationalen Praktikanten bedanken. Sie haben während der neun Wochen langen Lese extrem professionell gearbeitet und ihren Humor behalten. Mit großer Freude verkosten wir Fass für Fass und sind begeistert von der Vielfalt an Geschmäckern, die das Jahr 2018 mit sich gebracht hat.

    Liebe Grüße

    Stefanie und Alwin Jurtschitsch


      

    Der Film auf vimeo full HD


    «Ein Sommer am Heiligenstein»
    Unser Kurzfilm zum Thema Wein...
    Aber Vorsicht, in Full HD!
    Direktlink zu vimeo.com

    Stefanie & Alwin Jurtschitsch
    weingut@jurtschitsch.com