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    Eine Bilderbuch-Lese. Das Weinjahr 2015

    Der goldene Herbst macht's möglich:
    Trotz Trockenphasen ein Jahr auf großem Niveau

    Alwin Jurtschitsch in einem ersten Rückblick auf das Weinjahr 2015

    2015 war für uns eine Bilderbuchlese! Wir wurden vor dem Regen am 13. Oktober fertig und es gab so gut wie keine Botrytis. Die geschmackliche Reifeentwicklung der Trauben war sehr früh da. Windige, trockene Tage haben zu einer beschleunigten Zuckerreifeentwicklung geführt und zur schnellen Abnahme der Säuren.

    Menge wäre ohne Hagel gut

    Die Erntemengen sind voll im grünen Bereich, jedoch weit entfernt von neuen Höchsterträgen. Hagelweingärten ohnehin ausgenommen. Ich habe noch keine kg/ha-Daten ausgewertet. Wir sind aber prinzipiell Verfechter der niedrigen Stockbelastung und auch wenn das Ertragspotenzial hoch liegt, wird der Ertrag schon beim Rebschnitt oder Grünarbeit eingestellt. Die Rieslingtrauben sind sehr klein geblieben. Die Ausbeute bei der Presse liegt bei 60 Prozent, das ist niedriger als in den letzten Jahren und auf die Trockenheit zurückzuführen. Allgemein hat der Riesling die Trockenphasen sehr gut überstanden und auch bei hoher Reife wurde die Säure gehalten. Es ist ein auf jeden Fall ein toller Jahrgang für Heiligenstein und Co.

    Erntezeitpunkt ganz wichtig

    Beim Grünen Veltliner war die Säure der sensible Faktor der uns zu einer etwas früheren Lese bewogen hat. Das Jahr hätte ein natürliches Potenzial von 14% Alc. und mehr (ohne Botrytis). Das kurze Zeitfenster der optimalen Reife wurde abgewartet und bevor die Aromenverschiebung Richtung Überreife eintrat waren die Trauben geerntet.

    Top-Qualitäten trotz Trockenstress

    Die Qualitäten der einzelnen Sorten sind allgemein auf einem sehr hohen Niveau, egal ob Grüner Veltliner, Riesling oder Burgunder. September bis Mitte Oktober war das Wetter einfach perfekt. Alles konnte gesund bis zur Vollreife gebracht werden. Grüner Veltliner auf extrem kargen Terrassen waren teilweise vom Trockenstress im Sommer betroffen, gerade die Randzeilen an den Terrassen wurden separat gelesen. Dort wo die Humusversorgung gepasst hat, gab es auch keine Probleme mit der Wasserversorgung. Ich würde sagen bei den allgemein hohen Qualitäten hat mich der Riesling am meisten überrascht. So saftige Moste mit einer lebendiger Säure gibt es nicht jedes Jahr. Da ich noch kein alter Hase bin würde ich 2015 irgendwo zwischen 2011 und 2012 einordnen.

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    » falstaff.at

    Der Film auf vimeo full HD


    «Ein Sommer am Heiligenstein»
    Unser Kurzfilm zum Thema Wein...
    Aber Vorsicht, in Full HD!
    Direktlink zu vimeo.com

    Stefanie & Alwin Jurtschitsch
    weingut@jurtschitsch.com